Die Rolle der Freund*innen
Die Rolle der Freund*innen
DEFINITION
Stichwörter:Jugendliche Sexuelle Gewalt Schutz
Freund*innen …
- sind Vertrauenspersonen.
- hören zu.
- unterstützen beim Hilfe suchen.
- sagen, wenn etwas nicht okay war oder ist.
- stehen einander bei.
LEXIKON - VERWANDTE BEGRIFFE
ZUSAMMENFASSUNG
Du kennst es vielleicht von dir selbst: Meistens wenden sich Jugendliche bei Problemen nicht zuerst an Erwachsene. Die ersten Vertrauenspersonen und Ansprechpersonen sind in der Regel Freund*innen. Gerade bei einem schwierigen oder unangenehmen Thema wie sexualisierte Gewalt kann es schwerfallen, überhaupt darüber zu sprechen. Wenn sich ein*e Freund*in wegen eines Vorfalls an dich wendet, dann kann das für dich erst mal ganz schön überfordernd sein. Gleichzeitig ist es aber auch großartig, dass er*sie sich getraut hat, dich anzusprechen. Denn egal, ob als Betroffene*r, Bystander oder auch Täter*in – es fällt oft schwer, sich Hilfe zu suchen.
Als Freund*in ist in dieser Situation vor allem wichtig, dass du zuhörst und ernst nimmst, was dir dein*e Freund*in erzählt. Der nächste Schritt ist immer, ihm*ihr zur Seite zu stehen und euch Unterstützung von Erwachsenen zu holen. Das kann jemand aus eurem Umfeld sein, dem ihr vertraut, oder ihr wendet euch an eine Beratungsstelle. Dort kannst du auch Hilfe für dich selbst finden, wenn dich das Thema belastet und du jemandem zum Reden brauchst. Niemand muss allein bleiben!
HILFE
Es gibt Anlaufstellen, die sich ganz genau auskennen. Bei Sorgen und Fragen immer Kontakt aufnehmen – lieber einmal zu oft als einmal zu selten.
Du kannst dich immer an das Hilfe-Telefon Sexueller Missbrauch wenden. Dort helfen dir Profis bundesweit, kostenlos und bei Bedarf anonym:
0800 22 55 530 oder www.hilfe-telefon-missbrauch.online
WAS ICH TUN KANN
IM NOTFALL
- Ruhe bewahren
- zuhören, nicht bewerten
- das Gehörte oder Gesehene dokumentieren
- für die Sicherheit der Betroffenen sorgen
- Hilfe holen
ZUR AUFARBEITUNG
- Rückblick auf ein Unrecht
- erkennen, wie etwas passieren konnte
- Verantwortung übernehmen
- für nachhaltigen Schutz sorgen
ZUR VORBEUGUNG
- über Rechte informieren
- Schutzkonzepte gemeinsam erarbeiten
- Prävention als Haltung entwickeln
- sexuelle Bildung, zum Beispiel mit medienpädagogischen Angeboten
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