Über Uns

ÜBER UNS

Mach Dich stark. Gegen sexuelle Gewalt unter Jugendlichen!

DAS #UNDDU? PROJEKT

Der Umgang mit sexualisierter Gewalt unter Jugendlichen ist eine große Herausforderung. Jugendliche üben sexualisierte Gewalt aus, sie sind selbst betroffen, beobachten Vorfälle oder werden ins Vertrauen gezogen (Bystander). Dabei vertrauen sie sich weniger den Erwachsenen, sondern eher Gleichaltrigen an.

Jugendliche müssen in einem partnerschaftlichen Umgang und ihrer (digitaler) Beziehungskompetenz gestärkt werden und befähigt werden Ansprechpartner*innen für betroffene Jugendliche zu sein. Dazu gehört neben der Förderung sexueller Selbstbestimmung und auch die Entwicklung einer klaren Haltung gegen sexualisierte Gewalt.

Darüber hinaus müssen die Erwachsenen rund um Jugendliche befähigt werden, Jugendliche in den unterschiedlichen Rollen – gewaltausübend, gewalterleidend, als Beobachter*in oder Vertrauensperson – adäquat zu begleiten.

#UNDDU? stellt sich dem Problem ganzheitlich. 

Tatsache ist, dass Eltern, Fach- und Lehrkräfte sowohl mit gewalterleidenden als auch gewaltausübenden Jugendlichen zu tun haben und die Herausforderung darin besteht, beiden Seiten gerecht zu werden. Kommt es zu sexuellen Übergriffen oder sexualisierter Gewalt innerhalb einer Gruppe von Jugendlichen, schlagen die Wogen hoch. Die Reaktionen darauf verlaufen häufig zwischen zwei Extremen: Entweder die sexuell übergriffigen bzw. missbrauchenden Jungen und Mädchen oder die Opfer der Peer-Gewalt müssen ihre Schule, den Sportverein oder ihre Wohngruppe verlassen. Solche disziplinarischen Entlassungen sind keine guten Lösungen, sondern verschieben das Problem. Sie ziehen vor allem gescheiterte Beziehungen bzw. Beziehungsabbrüche für die Jugendlichen nach sich. 

Präventions- und Interventionsangebote müssen betroffene Jugendliche ermutigen, sich anzuvertrauen und auch so genannte Bystander (beobachtende Jugendliche) darin bestärken, einzugreifen. Das bedeutet, Jugendliche sollen sensibilisiert und befähigt werden, sich gemeinsam mit anderen Jugendlichen an angemessene Stellen zu wenden. Gleichzeitig muss darauf geachtet werden, die Verantwortung für Prävention und Intervention nicht gänzlich auf die Schultern Jugendlicher zu schieben. Gerade Erwachsene müssen zu kompetenten Ansprechpartner*innen qualifiziert werden. 
 
Das vorliegende Projekt zielt darauf ab, dass Menschen, die mit Jugendlichen leben und arbeiten (hauptamtlich und/oder ehrenamtlich) sowie natürlich die Jugendlichen selbst:

  • ihr Wissen über sexualisierte Gewalt unter Jugendlichen erweitern und thematisieren können
  • praktische Anregungen zur Prävention und Intervention kennenlernen und einsetzen können
  • erkennen, welche Verantwortung sie als Vorbild und Modell im pädagogischen Arbeitsalltag haben
  • als Vertrauenspersonen für Jugendliche fungieren
  • einschreiten, wenn sie sexualisierte Gewalt unter Jugendlichen beobachten
  • das Hilfesystem vor Ort kennenlernen und motiviert werden, Beratung in Anspruch zu nehmen

Dabei geht es uns vor allem darum, alle Zielgruppen in ihrer (digitalen) Kompetenz zu stärken. Sie sollen (noch) handlungsfähiger werden und (noch) mutiger werden, hinzuschauen und einzuschreiten, wenn sie sexuelle Gewalt vermuten/beobachten. Nicht wegschauen, sondern Haltung zeigen. 

Wir machen uns stark gegen sexuelle Gewalt unter Jugendlichen. #UNDDU?

 

Die gesamte Entwicklung des Projekts wurde und wird gefördert vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend.

Wer sind wir?

Logo von Innocence in Danger

Innocence en Danger wurde 1999 in Paris von Homayra Sellier gegründet und kämpft gegen sexualisierte Gewalt an Kindern und Jugendlichen, insbesondere mittels digitaler Medien

Die Innocence in Danger e.V. wurde 2002 in Berlin gegründet. Neben vielen anderen Aktivitäten gelang es Innocence in Danger im Jahr 2005, gemeinsam mit dem „Bundesverein zur Prävention“ N.I.N.A. ins Leben zu rufen, die erste bundesweite Info-Line gegen sexuellen Missbrauch sowie dem anonymen und kostenlosen Online-Beratungsangebot „save-me-online.de“. Heute leitet N.I.N.A. e.V. das „Hilfe-Telefon sexueller Missbrauch“ der Bundesregierung.

In einer von „Aktion Mensch“ geförderten Studie untersuchte Innocence in Danger von 2004 bis 2007 die "psychosoziale Versorgung kindlicher und jugendlicher Opfer deren Missbrauchsdarstellungen verbreitet werden" in Deutschland. Sie war die erste dieser Art und wurde national und international mit großem Interesse aufgenommen.

Innocence in Danger e.V. führt weiterhin eigene empirische Untersuchungen durch und ist regelmäßig an europäischen und internationalen Studien beteiligt, z.B. zu digitalen Risiken für Kinder und Jugendliche und über die Bedürfnisse Betroffener, deren Missbrauchsdarstellungen verbreitet wurden. Die Verbreitung führt zur Sprengung der „Raum-Zeit-Dimension.“ Betroffene müssen in dem Wissen leben, dass die Darstellungen ihrer erlittenen Gewalt uneinholbar kursieren und von Tätern ‚konsumiert’ werden.

Seit 2007 veranstaltet der Verein Kunstwochen für traumatisierte Kinder. Das ist ein innovatives Projekt, in dem Kinder gemeinsam mit Vertrauenspersonen und Künstlern an zurückgezogenen Orten neue Formen des Ausdrucks erfahren: Eine wichtige Arbeit, um traumatisierten Kindern zu helfen.

Der Verein ist seit 2011 in der Aufklärung und Prävention aktiv. Arbeitet mit Kindern, Jugendlichen, Eltern, Lehr- und Fachkräften. Darüber hinaus veranstaltet IID bundesweit Fortbildungen zu Prävention und Intervention für Fachkräfte der pädagogischen und psychosozialen Versorgung, Lehrkräfte, etc. Mehr zu den Angeboten finden Sie unter diesem Link.

Weitere Informationen finden Sie unter innocenceindanger.de und stoppt-sharegewalt.de.

DAS TEAM

Julia von Weiler

Diplom-Psychologin, Autorin, Vorstand

arbeitet seit 1991 zum Thema „sexualisierte Gewalt an Kindern und Jugendlichen“. Seit 2003 leitet sie Innocence in Danger e.V. Sie ist Autorin diverser (Fach-)Artikel sowie des Elternratgebers „Im Netz. Kinder vor sexueller Gewalt schützen“.

Simone Fritzsche

Ausgebildete Personalfachkauffrau und Büroleiterin

leitet seit 2011 das Büro von Innocence in Danger.

Regina Lichtenstein

Sozialpädagogin und Mediengestalterin B/T

Referentin für Fortbildungen zum Thema „sexuelle Gewalt unter Jugendlichen“ sowie „sexualisierte Gewalt mittels digitaler Medien“. Sie ist ausgebildet in „opfergerechter Täterarbeit“ durch die DGfPI e. V. und verfügt über jahrelange Berufspraxis mit süchtigen und gewalttätigen wie auch sexuell übergriffigen Jugendlichen. Co-Autorin des Buches „E.R.N.S.T. machen. Sexuelle Gewalt unter Jugendlichen verhindern. Ein pädagogisches Handbuch“.

Karl-Heinz Zmugg

Schauspieler, Traumafachberater und Gamer

arbeitet seit 2008 als freier Mitarbeiter bei Innocence in Danger. Seit 2018 gehört er zum festen Team für den Bereich Prävention und Fortbildung. Mit seinem Fachwissen als Schauspieler und Traumafachberater und als leidenschaftlicher Gamer unterstützt er den Verein bei der Entwicklung neuer Formate und Projekte.

Mirella Morr

Psychologin M.Sc.

arbeitet seit dem Studium in der ambulanten und stationären Kinder- und Jugendhilfe und sammelte Erfahrungen in der Arbeit mit gewaltgeschädigten Kindern und Jugendlichen. Bei Innocence in Danger ist sie für die Projektleitung von „#UNDDU? Mach dich stark!“ zuständig und Referentin für Workshops mit Jugendlichen und Fachkräften zum Thema „sexuelle Gewalt unter Jugendlichen mittels digitaler Medien“. Sie ist ebenfalls an der Konzeption neuer Formate beteiligt.

Miriam Wecke

Psychologin M.Sc.

Miriam Wecke ist als Projektreferentin für „Klick Clever. WEHR DICH. Gegen Cybergrooming.” tätig.

Alexe Limbach

Freie Mitarbeiterin, Theaterpädagogin, Coach

arbeitet seit 2008 als freie Mitarbeiterin bei Innocence in Danger. Sie ist Theaterpädagogin (Bundesverband Theaterpädagogik), Schauspielerin (staatl. anerkannt/ZAV) und Erzieherin (staatl. anerkannt), zertifizierter Coach (www.fuerdich-coaching.de) und hat eine Ausbildung in Wertschätzender Kommunikation (nach Marshall Rosenberg). Sie arbeitet als Dozentin im Fachbereich Pädagogik mit dem Schwerpunkt Prävention von sexueller Gewalt und übernimmt bei Innocence in Danger die Konzeption und Durchführung von Präventionsprojekten.

Dr. Stephanie Hochberg

Freie Mitarbeiterin, Historikerin, Kulturmarketing

arbeitet seit 1995 im Bereich Wissenschaft, Kultur und Bildung. Neben der Planung & Organisation von Ausstellungen, Veranstaltungen und Workshops ist sie als Autorin von Fachbeiträgen & Publikationen tätig. Mit diesen Erfahrungen und ihrem umfassenden Netzwerk unterstützt sie seit 2021 freiberuflich die vielfältigen Projekte von Innocence in Danger.