Die Rolle der Eltern+

Die Rolle der Eltern+

Zusammenfassung

DEFINITION

Stichwörter:
Jugendliche Sexuelle Gewalt Schutz

Eltern+ …

  • sind im besten Fall Vorbilder und wichtige Bezugspersonen.
  • haben einen Erziehungsauftrag.
  • sind emotional betroffen und manchmal überfordert.
  • wissen (oder lernen), wo sie Hilfe und Unterstützung erhalten.
  • stehen ihren Kindern zur Seite, auch wenn es darum geht, Verantwortung für das eigene Verhalten zu übernehmen.

LEXIKON - VERWANDTE BEGRIFFE

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ZUSAMMENFASSUNG

Sexuelle Gewalt unter Jugendlichen ist kein neues Phänomen. 

Wenn wir in Fortbildungen oder in Eltern-Workshops darüber sprechen, dann gibt es immer Erwachsene, die von Erfahrungen in ihrer Jugend berichten – meistens mit dem Zusatz, dass sie nicht wussten, wen und wie sie um Hilfe bitten können. Sprechen wir mit Jugendlichen heute, geschieht genau dasselbe. Die Jugendlichen berichten von eigenen Erfahrungen und/oder denen von Freund*innen. Und meistens wissen auch sie nicht, wen sie  um Hilfe bitten können und wie das funktioniert. 

Sprachlosigkeit, Ohnmacht, Scham und die Angst vor Schuldumkehr verhindern immer noch, dass Jugendliche schnell Hilfe bekommen. Zusätzlich gibt es heute die digitale Kommunikation und damit häufig bloßstellende Aufnahmen, Chat-Verläufe und deren Verbreitung. Dadurch fällt es Jugendlichen noch schwerer, sich mitzuteilen. Statt das Bild, den Film oder den Chat-Verlauf als Beweis für eine Gewalthandlung zu nutzen, wird er für sie ein machtvolles Instrument der eigenen Scham und Schuldzuweisung.

 

Tipps, wie Eltern+ unterstützen können.

Wenn Jugendliche Gewalt erfahren oder ausüben, brauchen sie Eltern+, die für sie da sind. Eltern+ sind Eltern, erziehungs- und sorgeberechtigte Personen, aber auch Erwachsene, die Jugendliche begleiten, wie Großeltern, Tanten oder Onkel. 

  • Seien Sie neugierig und offen für die Lebenswelten der Kinder. Erinnern Sie sich an Ihre Jugend und vergleichen Sie diese mit der Ihrer Kinder. Was ist anders? Was ist gleich?
  • Versuchen Sie, es Ihren Kindern so leicht wie möglich zu machen, sich zu öffnen. Seien Sie da, bleiben Sie ruhig und offen für alles, was Ihr Sohn oder Ihre Tochter Ihnen erzählt.
  • Akzeptieren Sie, dass es für Sie und Ihre Kinder Grenzen gibt, über Sexualität und sexuelle Gewalt zu sprechen. Überlegen Sie, mit wem Sie und mit wem Ihre Kinder gut darüber sprechen können.
  • Keine Überwachung: Lassen Sie den Helikopter in der Garage und schenken Sie Vertrauen.
  • Damit das gelingt, ist es wichtig zu wissen, wer Sie dabei unterstützt. Erkundigen Sie sich über Hilfsangebote in Ihrer Nähe.
     

UNTERSTÜTZUNG

Mit der Aufdeckung der Tat sexueller Gewalt ist ein großer Schritt gemacht. Aber es ist längst nicht alles getan. Eltern+ müssen ihre Kinder bei der Bewältigung unterstützen. Das gilt für Eltern+ von Opfern, Bystandern und Täter*innen gleichermaßen.

Die Bewältigung des Traumas dauert oft viele Wochen und Monate. Und genauso brauchen Täter*innen Zeit, um Verantwortung für ihre Taten zu übernehmen.

Alle wünschen sich, schnell zum Alltag zurückzukehren. Aber es ist wichtig, sich mit den Folgen der Tat auseinanderzusetzen und zu schauen, wo Sie Hilfe und Unterstützung bekommen können.

WAS ICH TUN KANN

Jemande reicht wem die Hand.

IM NOTFALL

  1. Ruhe bewahren
  2. Zuhören, nicht bewerten
  3. Das Gehörte oder Gesehene dokumentieren
  4. Für die Sicherheit der betroffenen Person(en) sorgen
  5. Hilfe holen
zwei Jugendliche Diskutieren gestikulierend.

ZUR AUFARBEITUNG

  • Rückblick auf ein Unrecht
  • Erkennen, wie etwas passieren konnte
  • Verantwortung übernehmen
  • Für nachhaltigen Schutz sorgen
zwei Jugendliche diskutieren vor dem Laptop.

ZUR VORBEUGUNG

  • Über Rechte informieren
  • Schutzkonzepte gemeinsam erarbeiten
  • Prävention als Haltung entwickeln
  • Prävention durch sexuelle Bildung, z. B. in Form von medienpädagogischen Angeboten

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